„Am Ausstechen interessiert“

Konditor Stenzel bäckt im Centro Sociale Plätzchen

■ 25, ist Konditor im Familienbetrieb. Mit seinem Vater zusammen bietet er zweimal im Jahr das Weihnachtsbacken im Centro Sociale an.

taz: Herr Stenzel, Kekse backen mit Kindern – da wird doch bestimmt mehr gegessen als gebacken!

Philipp Stenzel: Nein, die Kids sind tatsächlich mehr am Ausstechen, Basteln und Teig ausrollen interessiert und mehr am Dekorieren als am Essen.

Was war der Auslöser, eine Veranstaltung wie Weihnachtsbacken für Kinder anzubieten?

Einen konkreten Anlass gab es nicht. Wir sind Mitglied im autonomen Nachbarschaftstreff Centro Sociale im Schanzenviertel. Zu den Mitgliedern gehört ein Haufen Kinder. Irgendwann haben wir gesagt: „Wir machen jetzt eine Weihnachtsbäckerei.“

Und jeder, der möchte, kann vorbeikommen?

Wir wollen die Gelegenheit schaffen, dass auch Kids, die zu Hause nicht die Möglichkeit haben, gemeinsam in der Küche zu basteln, diese Erfahrung machen können.

Sie veranstalten das Weihnachtsbacken seit 2009. Wie alt sind die Kinder, die zu Ihnen kommen und wie viele begeistern sich für das Kekse ausstechen?

Das jüngste war zwei Jahre alt und das geht dann hoch bis vielleicht sieben Jahre. Im ersten Jahr waren es so zwischen zehn und 15 Kinder. Im vergangenen Jahr musste das Backen leider wegen Renovierungsarbeiten ausfallen.

Konnte es die eine oder andere Keks-Kreation schon in Ihre Konditorei schaffen?

Nee, das dann doch nicht.

Backen Sie im linken Centro Sociale mit anti-bürgerlichen Ausstech-Formen?

Nein, es werden tatsächlich alles ganz traditionelle Weihnachtskekse.

INTERVIEW: EFK

Die Weihnachtsbäckerei mit den Herren Stenzel ist heute und am Dienstag, 20. 12., jeweils ab 16 Uhr geöffnet