Bolivianer sind gespalten

PORTO ALEGRE taz ■ In Bolivien sind Anhänger und Kritiker der Regierung am Samstag zu Zehntausenden auf die Straße gegangen. In La Paz feierte Präsident Evo Morales am Samstag die Verabschiedung einer neuen Verfassung. In den vier östlichen Provinzen Santa Cruz, Tarija, Beni und Pando forderten die DemonstrantInnen eine umfangreiche Autonomie von der Zentralregierung. Sprecher beider Lager betonten, sie hielten an der Einheit Boliviens fest. Morales sagte, allerdings werde man keine Teilung Boliviens dulden. Der Gouverneur von Santa Cruz, Rubén Costas, bestritt separatistische Ambitionen. Das nun vorgestellte Autonomiestatut sei das Ergebnis eines demokratischen Prozesses. Im 90 Kilometer von Santa Cruz gelegenen Santa Rosa del Sara kam es zu Schlägereien zwischen Angehörigen beider Lager; 52 Menschen wurden verletzt. Die Regierung hat für 2008 ein Referendum über die Verfassung angekündigt. In Santa Cruz, Tarija, Beni und Pando sollen die Wähler über die Autonomie abstimmen. GD

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