Die Weihnachtsfußballer

Fortuna kennt sich aus mit Pokalspielen in der Weihnachtswoche. 1977 schaffte man bei Favorit Schalke ein 1:1, und weil Elfmeterschießen noch nicht erfunden war, gab es ein Wiederholungsspiel – am 26. 12. Es wurde das einzige Weihnachtsspiel der deutschen Nachkriegsgeschichte. Die Fortuna hatte im Rheinstadion (Fassungsvermögen 68.000) mit höchstens 30.000 Zuschauern gerechnet. Dann setzte die Weihnachtsstampede ein. Hans Noack, 82, der damalige Fortuna-Vizepräsident und spätere DFB-Spielleiter: „Da kamen solche Massen von Leuten. Ich dachte nur, du lieber Gott, was soll das werden! Offenbar wollten alle zu Hause weg, ab zum Fußball.“ Viel zu wenig Tickets waren gedruckt. In den Zeitungen war tags darauf von „niedergewalzten Ordnern“ und „demolierten Kassenhäuschen“ die Rede. Das Spiel wurde zum deutschen Schwarzseherrekord, Tausende hatten die Eingänge gestürmt, Tausende kamen zu spät. Aber das 1:0 durch Egon Köhnen fiel erst in der zweiten Hälfte. (Die ganze Geschichte ab Donnerstag in 11 Freunde). (müll)