Pack das blöde Ding weg!

DANKE Selfie-Stangen nerven. Erste Festivals verbieten sie nun

Wer hip sein will, dokumentiert sein Leben mittels Selfie. Weil der eigene Arm für das perfekte Selbstporträt oft zu kurz ist, helfen die Teleskopstäbe, auf die man sein Smartphone steckt. Bisher rebellierten vor allem Museen gegen die Armverlängerung der Selbstdarsteller. Auf Schloss Sanssouci weisen eigens Schilder darauf hin, dass in den Gemächern Friedrichs II. Selfie-Stangen tabu sind. Einige Konzertveranstalter in den USA und Großbritannien ziehen jetzt nach: Das Coachella-Festival in Indio schreibt auf seiner Webpage, dass neben Hula-Hoop-Reifen nun auch Selfie-Stangen verboten sind.

Richtig so! Denn die Ego-Verlängerungen nerven eigentlich jeden. Außer vielleicht diejenigen, die sich gerade selbst ablichten. Vor lauter Stäben keine Sicht mehr auf die Bühne zu haben macht keinen Spaß. Aus welchen Gründen besucht man denn ein Festival? Wegen Live-Musik und Atmosphäre. Beides kann kein Smartphone dokumentieren. Schöner ist es, den Augenblick tatsächlich mitzuerleben. Ganz ohne zwischengeschaltetes Handydisplay. Wer mag, kann die Stange beim Posieren vorm heimischen Badspiegel ja immer noch verwenden. JLO