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Wachsender Einfluss auf den Klinikmarkt

Asklepios hat die Fachklinik Helmsweg gekauft. Jetzt gehören dem Konzern neun Krankenhäuser in Hamburg

Die Asklepios GmbH breitet sich weiter auf dem Hamburger Krankenhausmarkt aus. Gestern gab das Unternehmen bekannt, dass es zu Januar die gynäkologische Fachklinik Helmsweg in Harburg übernimmt. Anfang Dezember hatte das Unternehmen die Cardioclinic in Eimsbüttel gekauft. Überdies betreibt es die Übernahme des Krankenhauses Mariahilf in Harburg weiter. Das Bundeskartellamt hatte den Kauf zwar untersagt, Asklepios aber hat die Veräußerung an den Konkurrenten Helios gerichtlich erst einmal stoppen lassen.

Mit der Übernahme der Fachklinik Helmsweg betreibt Asklepios nun neun Krankenhäuser in Hamburg. Bereits im Besitz des Westklinikums Rissen, kaufte es 2004 den Landesbetrieb Krankenhäuser (LBK) mit damals sieben Häusern. Das Bundeskartellamt verlangte, dass Asklepios eine der Kliniken verkaufen müsse, um keine marktbeherrschende Stellung einzunehmen. Daraufhin wurde das Krankenhaus Eilbek wieder abgestoßen – aber die Übernahme von Mariahilf betrieben.

Bei der Übernahme der Cardioclinic und der Klinik Helmsweg sehen die Wettbewerbshüter dagegen keinen Handlungsbedarf: Beide Häuser sind so klein, dass ihre Übernahme nicht durch das Bundeskartellamt genehmigt werden muss. „Der Kauf von Unternehmen, die weniger als zehn Millionen Euro Jahresumsatz machen, fällt nicht unter die Fusionskontrolle“, erklärt Silke Kaul, Sprecherin des Amts. Asklepios’ Einfluss auf den Krankenhausmarkt sei wettbewerbsrechtlich erst dann wieder von Relevanz, wenn größere Kliniken dazugekauft würden. Ob das in Planung ist, verrät Asklepios-Sprecher Rudi Schmidt nicht. Er wäre selbst überrascht, sagt Schmidt,„wenn wir dieses Jahr noch etwas erwerben würden“. EE

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