… DER GIFTVERTEILER VOM WEIHNACHTSMARKT?
: Alleine trinken!

Okay, der Witz hatte sich abgenutzt. Wer fliegt schon noch auf eine Einladung zum vergifteten Schnaps rein, wenn die gesammelte Hauptstadtpresse tagelang über nichts anderes als den „Irren“ vom Weihnachtsmarkt (B.Z., Berliner Kurier, Bild) schreibt? Ohnehin hatten sich halbwegs intelligente Mitmenschen gefragt, wie jemand so blöd sein kann und sich von einem wildfremden Menschen abfüllen lässt.

Jedenfalls ist der „Giftweihnachtsmann“ (B.Z.) seit dem 12. Dezember nicht mehr in Erscheinung getreten. 13 Menschen hat er zuvor so lange mit seinem gepanschten Schnaps gelockt. Der Mann hatte stets erzählt, er sei Vater geworden, darauf müsse angestoßen werden. Viele Konsumenten mussten daraufhin ins Krankenhaus.

Die Polizei veröffentlichte ein Phantombild, aus der Bevölkerung gingen 50 Hinweise ein, die Weihnachtsmarktbetreiber ließen Wachmänner patrouillieren. Einer setzte gar eine Belohnung aus. Die wollte offenbar keiner haben, sagt der Betreiber. Inzwischen sei die Besucherzahl überschaubar, da würde ein Abtauchen schwierig. Und in drei Tagen ist der Budenzauber ohnehin vielerorts vorbei. Auch die Ermittler tappen im Dunkeln. „Keine heiße Spur“, so ein Polizeisprecher. Wie vom Erdboden verschluckt, der falsche Hund, äh, Weihnachtsmann. PEZ Foto: rtr