Offshore-Wind
: Grenzenlos ausgesessen

Dass den Niederländern knapp zehn Jahre nach dem Beginn der Planungen des niedersächsischen Offshore-Windparks auf einmal auffällt, das verplante Gebiet sei dass ihre, muss verwundern. Umso mehr, weil sie am Raumordnungsverfahren für den Windpark beteiligt waren und innerhalb der vorgesehenen Fristen keine Einwände gegen das Pilotprojekt erhoben.

KOMMENTAR VON MARCO CARINI

Angrenzend an den geplanten Windpark will Niedersachsen ein Vogelschutzgebiet ausweisen. Doch die Niederländer blockieren auch dieses Vorhaben. Der Eindruck liegt nahe, die Holländer hätten generell Klärungsbedarf, was die Grenzen an der Emsmündung betrifft. Motive und Ziele dieser Intervention liegen allerdings im Dunkeln.

Dass die niederländischen Behörden die Abwicklung von zwei Projekten empfindlich stören können, gibt ihnen im Grenzkonflikt einen Faustpfand in die Hand.

Soweit hätte es die niedersächsische Regierung nicht kommen lassen müssen und dürfen. Den Planern war von vornherein bewusst, dass Vogelschutzgebiet und Windpark grenzwertige Angelegenheiten sind. Nur glaubten die Verantwortlichen in Hannover offensichtlich, sie könnten das Thema durch beharrliche Nichtbeachtung aussitzen. Die Niederländer würden sich schon nicht rühren. Vorausschauende Politik sieht sicher anders aus.

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