Aufsichtsrat weist Vorwürfe zurück

Korruption bei der Vergabe des 480 Millionen Euro Bauauftrags für den Jade-Weser-Port (JWP)? Darüber habe der einstige Chefplaner des Tiefwasserhafens, Wolf-Dietmar Starke, nicht mit ihm gesprochen, sagte der Aufsichtsrat der JWP Realisierungsgesellschaft, Joachim Werren, im Hafen-Untersuchungsausschuss in Hannover. „Dann wären bei mir alle Warnlampen angegangen“, sagte Werren, der auch niedersächsischer Wirtschaftsstaatssekretär ist.

Starke hatte Werren am Montag im Ausschuss beschuldigt, nicht auf seine Warnung reagiert zu haben, Bremen versuche das Vergaberecht zu brechen, damit die mit dem Bundesland verbandelte Baufirma Hochtief den Riesen-Auftrag bekommt. Werren sagte, Starke habe ihn angerufen, weil bei der Vergabe das von ihm favorisierte Angebot der Firma Bunte nicht zum Zuge kommen sollte. Als Aufsichtsrat habe er jedoch nicht in den Vergabeprozess eingreifen dürfen.

„Abenteuerlich“ nannte JWP-Geschäftsführer Helmut Werner Starkes Vorwürfe. Das Vergabeverfahren sei untadelig verlaufen. Allerdings sei der erwartete Zuschlag für Hochtief eine große Enttäuschung für Starke und seine Mitarbeiter gewesen, die die innovative Lösung der Baufirma Bunte wollten, sagte Werner. Sein ehemaliger Hafenplaner habe es wohl nicht verwinden können, nicht wie bei dem Bau des allein von Niedersachsen getragenen Emssperrwerks „auf dem Schoss des Staatssekretärs“ sitzen zu können. KSC