„Der Wirtschaftsabschwung kommt“

Gewerkschaftsnahes Wirtschaftsinstitut IMK sieht für Konjunktur schlechte Perspektiven

BERLIN dpa ■ Dem Aufschwung geht nach einer Prognose des gewerkschaftsnahen IMK die Puste aus. „Wir sehen dunkle Wolken am Konjunkturhimmel“, sagte der Direktor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK), Gustav Horn. „Der Abschwung kommt.“

Die Düsseldorfer Forscher senkten ihre Prognose für kommendes Jahr von 1,9 auf 1,5 Prozent. Sie sind damit so skeptisch wie kein anderes Institut. Verschärfe sich die weltweite Finanzkrise, springe im schlimmsten Fall sogar nur ein halbes Prozent heraus. Das ostdeutsche IWH erwartet eine Wachstumspause und schraubte seine Vorhersage ebenfalls zurück – auf 1,7 Prozent. Für dieses Jahr sagen die meisten Experten noch rund 2,5 Prozent voraus.

Horn macht die kaum steigende Kaufkraft der Deutschen für die erwartete Abkühlung mitverantwortlich. Zwar dürften die Reallöhne erstmals seit fünf Jahren wieder steigen, aber nur um ein halbes Prozent. „Das ist alles andere als grandios“, sagte der IMK-Direktor. Viele Deutsche hätten das Gefühl, dass der Aufschwung nicht bei ihnen ankomme. Der private Konsum werde deshalb trotz deutlich steigender Beschäftigung nur um 0,8 Prozent zunehmen. Dies reiche nicht aus, um die Abschwächung bei Exporten und Investitionen auszugleichen. Bei der Lohnrunde 2008 hält Horn ein Plus von 3,5 Prozent für vertretbar. Dies drücke weder die Gewinne der Firmen merklich noch schränke es deren Wettbewerbsfähigkeit ein.