Bahn: Streikdrohung vorerst vom Tisch

Lokführergewerkschaft und Bahn AG nehmen Tarifverhandlungen wieder auf

BERLIN taz ■ Die Deutsche Bahn AG und die Lokführergewerkschaft GDL nehmen ihre Tarifverhandlungen unverzüglich wieder auf. Das teilten beide Seiten gestern Abend nach einem Spitzengespräch bei Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) mit. Mit den Tarifverhandlungen soll ein möglicher unbefristeter Streik der GDL im gesamten Bahnverkehr abgewendet werden, den die Gewerkschaft am Vortag für die Zeit ab dem 7. Januar angedroht hatte. Die GDL fordert einen eigenständigen Tarifvertrag und bis zu 31 Prozent mehr Lohn.

Das Ergebnis des Gespräches bei Tiefensee sei, dass Bahn und GDL „in Tarifverhandlungen über Entgelt und Arbeitszeit eintreten und alles versuchen werden, diese bis zum 6. Januar kommenden Jahres erfolgreich zu verhandeln“, heißt es in einer Erklärung, die beide Seiten mit gleichlautendem Wortlaut verbreiteten. GDL-Chef Schell habe noch einmal wiederholt, „dass, sollten die Verhandlungen einen Stand erreichen, der ein absehbares, erfolgreiches Ende der Tarifverhandlungen in Aussicht stellt, die Arbeitskämpfe am 7. Januar nicht beginnen werden“, heißt es darin.

Zuvor hatte GDL-Vize Claus Weselsky Berichte über Konflikte innerhalb der Gewerkschaftsspitze zurückgewiesen. „Es scheint zurzeit ein neuer Sport zu sein, eine Führungskrise in die GDL hineinzuinterpretieren“, sagte er im ZDF-Morgenmagazin. „Es gibt aber keinen Dissens zwischen Manfred Schell und mir.“ ROT