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Das schöne Ü: der bessere Umlaut

Ü Ich heiße Jürn. Nein, das ist kein Schreibfehler

Auf der ersten an mich gerichteten Karte stand: „Ich möchte mit Jörn spielen.“ Sie kam am Tag meiner Geburt von einer Krankenschwester. Meinem Vater ist kein Fehler aufgefallen. Ich glaube, er hat erst Tage später von meiner Mutter erfahren, dass ich anders heiße, als er dachte. Tja, Hauptsache, der Name stimmt in der Steuererklärung. Man hat ja nichts zu verschenken.

Wie die Kollegin Oertel (siehe Text nebenan) bekomme auch ich stets ein Ö in meinen Namen gedrückt – nur dass mich das Internet nicht rettet. Wie viele Mails wohl nicht angekommen sind, weil selbst das Buchstabieren des Vornamens zu nichts führt. Jörn, Björn, Joern, Bjoern. Nein, nein, nein, nein. Ich will das nicht. Ich will kein Ö! Ö ist Mist. „Jürn“ klingt besser. Das Ü ist der eleganteste Umlaut, den die deutsche Sprache zu bieten hat. Haben britische Forscher festgestellt. Glaube ich. Können auch amerikanische gewesen sein.

„Jürgen ohne g und e“, sage ich manchmal. „Also Jörn“, lautet die Antwort. Ich muss dann an alle denken, die Jörgen heißen. Auch sie buchstabieren bestimmt immer brav, bekommen dann aber doch ein Ü reingedrückt. Immerhin wird ihr Name dadurch aufgewertet. JÜRN KRUSE

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