Hakenkreuz am Baum

SKANDAL Zwei Polizisten stehen unter dem Verdacht, Nazi-Embleme im Internet verbreitet zu haben

Gegen beide Polizisten hat die Staatsanwaltschaft Ermittlungsverfahren eingeleitet

Schon wieder ein Polizei-Skandal wegen Nazi-Symbolen: Unabhängig voneinander sollen ein 34 Jahre alter Beamter der Wache 24, Garstedter Weg, und ein 52-jähriger Angestellter im Polizeidienst am Revier 17, Sedanstraße, Fotos von Christbaumkugeln mit Hakenkreuz über eine Whats-App-Gruppe im Internet verbreitet haben. Gegen beide Polizisten hat die Staatsanwaltschaft Medienberichten zufolge Ermittlungsverfahren eingeleitet – „wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen“.

Gegen den Polizeibeamten laufen disziplinarrechtliche Maßnahmen: Der Mann soll sich gegenüber seinen Vorgesetzten reuig gezeigt haben. Der Polizeiangestellte, der auch als Objektschützer an der jüdischen Joseph-Carlebach-Schule am Grindelhof eingesetzt war, ist dagegen auf Veranlassung von Polizeipräsident Ralf Meyer entlassen worden. Der Angestellte, der nach dreimonatiger Ausbildung eine Waffe tragen darf, aber eben nicht verbeamtet ist, hat eine Klage vor dem Arbeitsgericht angekündigt.

Damit war vor zwei Jahren ein Angestellter desselben Reviers erfolgreich, und das in einer ähnlichen Sache: Für sein Facebook-Profil hatte er das Foto eines Totenkopfes mit Dienstmütze verwendete – aufgenommen ausgerechnet vor dem Gebäude der Joseph-Carlebach-Schule.

Das Gericht fand diese Aktion zwar „geschmacklos“. Der Totenkopf, der an die SS-Totenkopfverbände denken ließ – im „Dritten Reich“ zuständig für die Bewachung von Konzentrationslagern – sei aber heute nicht nur für Nazi-Organisationen „charakteristisch“. Beim Hakenkreuz dürfte das anders gesehen werden.  PEMÜ