Ende der Weihnachtspause im Bahn-Streit

Deutsche Bahn AG und Lokführer verhandeln wieder – zunächst ohne GDL-Chef Schell und Bahnchef Mehdorn

FRANKFURT/M. dpa ■ Am heutigen Donnerstag setzen die Deutsche Bahn AG und die Lokführergewerkschaft GDL ihre Tarifverhandlungen fort. Allerdings werden die beiden Vorsitzenden Hartmut Mehdorn und Manfred Schell zunächst nicht teilnehmen. „Ich werde sporadisch dabei sein, ansonsten lassen wir das zunächst weiterhin auf der Ebene der Tarifexperten“, sagte Schell. Die bisherigen Unterhändler hätten von einem „guten Klima“ und „ersten Fortschritten“ berichtet. „Aber das hat mit einem Durchbruch noch nichts zu tun.“

Zu Inhalten wollte sich der GDL-Chef nicht äußern. Auch eine Sprecherin der Deutschen Bahn AG in Berlin wies darauf hin, dass es offiziell keinerlei Mitteilungen zu Details geben werde. Den Ort, an dem die Gespräche fortgesetzt werden sollen, wollten beide Seiten nicht nennen.

Die Gewerkschaft hatte die Verhandlungen am vergangenen Donnerstag abgebrochen und neue Streiks im Personen- und Güterverkehr ab 7. Januar angekündigt. Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) hatte Mehdorn und Schell am Freitag in einem Vermittlungsgespräch dann doch zur Wiederaufnahme von Tarifverhandlungen über Geld und Arbeitszeit bewegt. Diese sollen bis zum 6. Januar ein Ergebnis bringen, das den angekündigten Streik verhindert. Bahn-Aufsichtsrat Georg Brunnhuber, der auch CDU-Bundestagsabgeordneter ist, hatte in der Bild am Sonntag betont, der Konzern sei für einen weiteren Streik gerüstet. Tiefensee hatte daraufhin gemahnt, alles zu unterlassen, was den seit Monaten festgefahrenen Konflikt verschärfen könnte. Die GDL fordert mindestens zehn Prozent mehr Einkommen und einen eigenen Tarifvertrag.