„Ich trage nicht nur schwarz“

Neuwerk Musikfestival der schwarzen Szene

■ 40, im Iran geboren, in Hamburg aufgewachsen. Er hat als Security, als Rowdy und im Booking gearbeitet. Neuwerk gründete er 2005.

taz: Herr Sadighi, was hört man beim Neuwerk Festival?

Pedram Sadighi: Musik von sechs Bands der schwarzen Szene. Also Gothic, Elektro, Industrial. Neuwerk ist eine Agentur, die etwa 30 Bands betreut und seit 2006 um Weihnachten rum auch dieses Festival veranstaltet. Dort treten aber auch Bands anderer Agenturen auf.

Warum denn ausgerechnet um Weihnachten rum? Die Musik ist ja eher wenig besinnlich.

Eben, und es gibt in der Zeit wenig Angebote in der Stadt. Die Leute feiern zwar Heiligabend gern, wollen danach aber, wenn die Gans aufgegessen ist, auch gern raus.

Hamburg ist nach Berlin, Langen und Krefeld die letzte Stadt, die Sie ansteuern. Gibt es hier so viel Interesse?

Ehrlich gesagt, nein. Die Szene ist in Nordrhein-Westfalen, Berlin und Sachsen um einiges größer. In Hamburg leben viele Zugezogene, die an den Feiertagen und danach gar nicht hier sind. Deshalb haben wir von 1.000 Tickets leider erst 400 verkauft.

Warum heißt es eigentlich „schwarze Szene“?

Das hat sich mit der Zeit ergeben, weil die Anhänger ausschließlich schwarze Kleidung tragen.

Sie auch?

Nein, ich bin zwar ein Kind dieser Szene, aber dieses Jahr 40 geworden, und mit zunehmendem Alter trägt man auch andere Farben. Wobei die Szene auch viel toleranter geworden ist, was Äußerliches angeht. Anfang der 90er wurde man noch komisch angeguckt, wenn man in einem Club plötzlich mit einer blauen Jeans auftauchte.

Und die Szene hört also ausschließlich Gothic?

Na, Gothic besteht ja aus fünf bis sieben verschiedenen Musikrichtungen, da ist nicht alles gleich.  INTERVIEW: EMS

Neuwerk-Festival: Markthalle, Klosterwall 11, Einlass 17.30 Uhr