: Stiftungshochburg Bremen
GELD Ende 2010 gab es in Bremen über 300 Stiftungen, nur das Land Hamburg hat eine noch höhere Dichte
Nicht nur die Zahl der Millionäre, auch die Zahl der Stiftungen in Bremen hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Aktuell rangiert der Stadtstaat hinter Hamburg, aber vor Berlin auf Platz zwei – wenn man die Bundesländer auf ihre Stiftungsdichte hin vergleicht. Nimmt man dagegen die deutschen Großstädte zum Maßstab, kommt Bremen auf Platz 15. Insgesamt gab es zum Ende des vergangenen Jahres 303 Stiftungen in Bremen. Das geht aus der Antwort des Senates auf eine Kleine Anfrage der CDU-Fraktion hervor. Zum Vergleich: 1999 waren es noch 184, 2004 dann 247.
Bundesweit ist die Zahl der Stiftungen seit 1990 mit kleinen Ausnahmen fast stetig angestiegen – bis 2007. In den Folgejahren war die Zahl rückläufig – wegen der Finanzkrise, aber auch infolge eines Gesetzes, dass das bürgerschaftliche Engagement stärken sollte. Seither entfiel ein steuerrechtlicher „Fehlanreiz“, so der Senat, der neu errichtete Stiftungen gegenüber Zustiftungen bevorzugte. Seit 2008 sank bundesweit die Zahl der neuen Stiftungen, 2010 schließlich sank die „Errichtungsdichte“ in Bremen unter jene des Bundes. „Das sei jedoch in keiner Weise ungewöhnlich“, so der Senat.
Ende 2010 gab es in Bremen 41 Stiftungen mit sogenannten „privatnützigen Zwecken“, darunter gleich 24, die sich vor allem dem Wohle einer Familie verschrieben hatten, sowie weitere 17, die zumeist Unterstützungskassen für Betriebsangehörige waren. 262 Stiftungen waren als gemeinnützig anerkannt, gleich 18 darunter waren kirchlich. Ein Viertel der bremischen Stiftungen diente überwiegend sozialen, ein Fünftel der Bildung und Erziehung, ein Zehntel der Wissenschaft und Forschung. 16 Prozent widmeten sich Kunst & Kultur. Dem Umweltschutz hingegen waren nur drei Prozent aller Stiftungen zugedacht.
Das durchschnittliche Anfangsvermögen der Stiftungen lag übrigens bei rund 660.000 Euro. Die finanzielle Bandbreite ist aber sehr groß – sie liegt zwischen 50.000 Euro und 30 Millionen Euro. Doch nur 20 Prozent der bremischen Stiftungen haben mehr als 300.000 Euro Anfangskapital, aus dem sie schöpfen können. MNZ
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