Psycho-Prost

Als vor 20 Jahren, am 1. Mai 1987, der Bolle geplündert wurde, war das ein Fanal für die Vergesellschaftung materieller Güter, das bei Leuten wie Köfte, so darf wohl unterstellt werden, durchaus zustimmendes Nicken hervorrief. Realistisch wie der Namensvetter des türkischen Fleischröllchens aber war, ahnte er bereits, dass das Beispiel wohl kaum Schule machen würde, für den Getränkenachschub also auf andere Weise gesorgt werden müsse. Kaum zu glauben, aber in jener Zeit war die Gründung einer Psychobillyband ein Akt höchster Vernunft. Die Kneipen und Straßen der Stadt wurden das Erwerbsumfeld von Mad Sin, die dieser Tage auf zwei Jahrzehnte beachtlicher Erfolge zurückschauen. Mit schnellem Beat und fetzigen Gitarren waren sie Support von Acts wie Suicidal Tendencies oder Faith No More. Sie tourten um die halbe Welt und haben es geschafft, einen goldenen Handschlag des Labels Polydor zu versaufen, das sie kurz nach Vertragsunterzeichnung und nur einem Album gleich wieder freisetzte. Nun feiern sie sich selbst und den ständigen Kampf gegen das Delirium tremens mit Jubiläumsalbum nebst Tour, die sie heute zurück in Heimatstadt führt. Rock ’n’ Roll!

Mad Sin: 28. Dezember, 18.30 Uhr, Kesselhaus in der Kulturbrauerei, Knaackstr. 97