’68 in Ton & Bild

Nächstes Jahr: Ausstellungen, Tagungen, Bücher, Bildbände, DVDs, Hörbücher zum 40. Geburtstag einer rührigen Epoche

Ausstellungen

Die wilden Jahre. Münster in Fotos 1968 bis 1977. Stadtmuseum Münster, 26. Oktober 2007 bis 27. April 2008

Studentenproteste in Berlin 1967/68. Landesarchiv Berlin, bis 18. April 2008

Politik, Pop und Afri-Cola. 68er-Plakate. Deutsches Plakatmuseum im Museum Folkwang Essen, 12. Januar bis 16. März 2008

Die 68er – Kurzer Sommer, lange Wirkung. Historisches Museum Frankfurt am Main, 1. Mai bis 31. August 2008

Konferenzen

1968 – Zur politischen Soziologie einer gesellschaftlichen Konstellation. Veranstaltet von der Sektion „Politische Soziologie“ der DGS und der Uni Wuppertal. Wuppertal, 6. bis 7. März 2008

www.politischesoziologie.de

Das ambivalente Erbe der 68er: Abbruch – Aufbruch – Umbruch. Veranstaltet von der Evangelischen Akademie Baden, Bad Herrenalb, 25. bis 27. April 2008

Die 68er-Bewegung und die Folgen. Veranstaltet von der Evangelischen Akademie Tutzing. Rothenburg o. d. T, 11. bis 13. Juli 2008. Infos: www.ev-akademie-tutzing.de/programm/

1968 – Ein Blick auf die Protestbewegungen 40 Jahre danach aus globaler Perspektive. (= 44. Linzer Konferenz) Veranstaltet von der International Conference of Labour Historians. Linz, 11. bis 14. September 2008. Infos: www.ith.or.at/konf/44_index.htm

Bücher

Rudolf Großkopff: Unsere 60er Jahre. Wie wir wurden, was wir sind, Eichborn, Frankfurt am Main 2007. Buch zur ARD-Serie. Die Doku zu den Fünfzigern ist schon auf DVD erhältlich.

Jutta Ditfurth: Rudi und Ulrike. Geschichte einer Freundschaft, Droemer Knaur, München, März 2008

Jürgen Kaube: Otto Normalabweichler. Der Aufstieg der Minderheiten, Zu-Klampen-Verlag, Springe 2007. Individualisierung nach Muster von ’68, soziologisch brillant aufbereitet – wie das Anderssein zum Normalfall wurde.

Fritz Keller: Wien, Mai ’68. Eine heiße Viertelstunde, Mandelbaum, Wien, Januar 2008. Jugend zwischen Kunst und „Leninisierung“ als Andenkenfibel.

Gerd Koenen, Andreas Veiel: 1968. Bildspur eines Jahres, Fackelträger, Köln, Februar 2008. Bildergeschichte der Revolte. Nostalgisch anmutend.

Wolfgang Kraushaar: Achtundsechzig. Eine Bilanz, Propyläen, Berlin Februar 2008. Der bekannteste Chronist jener Ära kann natürlich nur eine Zwischenbilanz ziehen: Lesbar!

Albrecht von Lucke: 68 oder neues Biedermeier. Der Kampf um die Deutungsmacht, Wagenbach, Berlin, Februar 2008. Ein böser Blick auf mächtige Selbststilisierung.

Lothar Menne: 1968 – Unter dem Pflaster lagen die Träume, Goldmann, München, März 2008. Einer, der dabei war zwischen Aufbruch und Bürgermief.

Rainer Moritz: Ich Wirtschaftswunderkind. Mein famoses Leben mit Peggy March, Peter Radenkovic und Schmelzkäseecken, Piper, München, März 2008. Die Antithese zu den Feiern: ’68 als Skizze gewölkten Unsinns.

Roland Roth, Dieter Rucht (Herausgeber): Die Sozialen Bewegungen in Deutschland seit 1945. Ein Handbuch, Campus, Frankfurt am Main 2008). Handbuch über alle eruptiven gesellschaftlichen Bewegungen der Nachkriegszeit.

Niels Seibert: Vom Internationalismus zum Antirassismus. Protestgeschichten 1964–1984, Unrast, Münster, April 2008. Tapfere Rebellionsgeschichte.

Peter Schneider: Rebellion und Wahn. Mein ’68. Eine Erzählung, Kiepenheuer & Witsch, Köln, März 2008. Ein 68-Jähriger – der wirklich so alt ist – ringt mit sich, seiner Generation und seinem Tagebuch. Ergreifend.

Klaus Theweleit, Rainer Höltschl: Jimi Hendrix. Eine Biographie, Rowohlt, Berlin, September 2008). Die Jungsfantasie von Idol, ausformuliert vom Männerfantasten.

Dagmar Herzog: Die Politisierung der Lust, Ullstein, Berlin 2006. Klassiker über die sexualpolitischen und moralischen Missverständnisse der Protestgeneration von ’68.

Daniel Cohn-Bendit, Rüdiger Dammann (Herausgeber): 1968. Die Revolte, S. Fischer, Frankfurt am Main 2007. Eher konventionelle Analysen und Befindlichkeiten, die jene Jahre in ein allzu güldenes, vorbildhaftes Licht stellen.

Irmela Hannover, Cordt Schnibben: I Can’t Get No, Kiepenheuer & Witsch, Köln 2007. Etwas selbstbetrunkenes Protokoll von ZeitzeugInnen, Motto: Schön war die Zeit, aber schwierig.

DVD

ARD-Serie: Unsere 50er Jahre. Wie wir wurden, was wir sind. Bald ist auch die Staffel zu den Sechzigern erhältlich – beide Dokus exzellent.

Bildbände

Kurt Holl und Claudia Glunz (Herausgeber):1968 am Rhein. Satisfaction und Ruhender Verkehr, Schmidt von Schwind-Verlag, Köln 1998

Michael Ruetz: Sichtbare Zeit. Photographien 1965–1995, Steidl, Göttingen 1997

Erika Sulzer-Kleinemeier: Fotografien 1967–2007, Stroemfeld, Frankfurt 2007

Günter Zint: Zintstoff. 50 Jahre deutsche Geschichte, Michael-Imhof-Verlag, Petersberg 2007

Martine Ravanche: Les années Cool. Une jeunesse de rêves, Panama, Paris 2006

Hörbuch

Niklas Luhmann: Theorie der Gesellschaft. Letzte Vorlesung. MP3-CDs, Zweitausendeins, Frankfurt 2008

Klassiker

Richard Löwenthal: Der romantische Rückfall, Kohlhammer, Stuttgart 1970

ZUSAMMENSTELLUNG: KLAUS UHRIG