„Sie paßt so auf wie ich“

■ Herbert Brückner zur Wahl seiner Nachfolgerin Ilse Janz

taz: Was denken Sie zur Wahl ihrer Nachfolgerin im SPD -Landesvorsitz?

Herbert Brückner: Ich habe mit Ilse Janz gut zusammengearbeitet und werde sie immer unterstützen. Es gibt zwei große Themen unseres Bremen-Plans, das sind die Ökologie und die Arbeitslosigkeit. Die ganze Politik muß daraufhin geändert werden...

...Und Sie meinen, Ilse Janz setzt das durch?

Nein, das würde ich ja von niemandem allein erwarten. Aber daß diese beiden Schwerpunkte erhalten bleiben und daß die Partei Tag für Tag darauf achtet, daß alle, insbesondere der Senat, diese Politik umsetzt, darauf, vermute ich, paßt sie genauso auf wie ich.

Ilse Janz erster Vorstoß war gestern für eine Bremer Ausbildungsplatzabgabe...

Im Bremen-Plan steht drin, daß wir eine wollen, aber nicht, daß wir eine Bremen-eigene wollen. Das haben wir schonmal versucht und dann festgestellt, daß die Belastungen nur für Bremen zu groß sind. Aber gut, jeden Punkt, der Erfolg verspricht, soll man angehen.

Ilse Janz hat Ihren Führungsstil als arrogant bezeichnet.

Ich bin in der Arbeit mir und auch anderen gegenüber ein bißchen streng, unerbittlich und meinetwegen auch autoritär und habe immer viel erwartet - daß man nicht nur die Papiere liest, sondern auch möglichst noch selber welche erarbeitet. Wir haben es damals - insbesondere mit Hilfe von Ilse hingekriegt, daß das nicht nach autoritärem Führungsstil aussah, sondern daß es mehr Gespräche mit mehr Sitzungen gab. Wenn noch länger diskutiert wird, hab ich nichts dagegen. Es darf nur nicht die Hälfte nach Hause gehen.

Was wird künftig Ihre Rolle in der Partei sein?

Ich bin zur Zeit intensiv in Überlegungen, an welcher Stelle ich in Bremen wieder politisch aktiv werde. Ob das in der Partei sein wird, kann ich noch nicht sagen. Ich habe ja mal in der außerparlamentarischen Arbeit angefangen...

Fragen: Dirk Asendorpf