Uni-Besetzung bleibt ausgesetzt

Endgültiger Stopp, wenn Timm und Franke Forderungskatalog unterschreiben hier bitte das Foto mit dem nackten Mann und dem Spruch „Mal wieder Demokratie wagen“  ■ 

Foto: Herve Maillet

Mit einem bißchen Bangemachen von seiten der Unileitung und mit einem schriftlichen Entwurf zwischen Angebot und Ultimatum an den Rektor und den Bildungssenator von seiten der StudentInnen ging gestern die Vollversammlung (VV) in der Universität über die Bühne. Die StudentInnen haben ein Papier fertiggestellt und unten Platz gelassen für zwei Unterschriften: Wenn Rektor Timm sich mit den Forderungen einverstanden erklärt, bleibt die Besetzung des Mehrzweckhochhauses (MZH) weiterhin ausgesetzt bis zur großen VV am Mittwoch, zu der auch Bildungssenator Franke kommen wird. Findet das Ganze dann auch Frankes OK, dann ist damit die MZH-Besetzung endgültig vom Tisch, und Rektorat, Uni-Rechenanlage und Verwaltung sind sicher vor neuerlichem studentischem Einmarsch.

Zusätzlich zu den schon bekannten und mit Timm abgestimmten Forderungen (keine Bafög-Einbußen, keine Strafanzeigen, keine Sprachprüfungen für AusländerInnen) geht es dabei genauer um die viertelparitätisch zu besetzende und geschlechtsspezfisch zu quotierende „zentrale Verhandlungs -Kommission“. StudentInnen sollen darin ein Veto-Recht haben. Sie soll neue Prüfungsordnungen erarbeiten und den Hochschul-Entwicklungsplan zur Zukunft der Uni bis in die 90er Jahre kritisch unter die Lupe nehmen. Außerdem fordern die Studentinnen Klarheit über den Finanzplan zum Hochschul -Ausbau und „Offenlegung sämtlicher inner- und gesamtuniversitärer Finanz(um)verteilungen“.

Die StudentInnen stellen sich vor, daß der Rektor die Beschlüsse der neuen Kommission in den akademischen Senat einbringt (schon zugesichert) und daß der Bildungssenator sie im Senat wie seine eigenen vertritt. Zur umstrittenen Frage der Geschlechterquotierung auf Berufungslisten soll ein Rechtsgutachten in Auftrag gegeben werden, das eine neue Praxis juristisch absichern helfen soll: Schon die formale Qualifikation soll für Neueinstellungen in allen Statusgruppen ausreichen.

Neue Töne und deutliche Appelle an die studentische Kompromißbereitschaft gab es von Konrektor Christian Marzahn: „Die eigentliche Gefahr sehe ich darin, daß uns das Verfahren entgleitet, daß wir die Regie nicht in der Uni behalten.“ Weil es sich „im politischen Raum gewaltig zusammenbraut“, müßten jetzt auch nach dem Rektor die StudentInnen Zugeständnisse machen. Marzahn beschwor die Gefahr, „daß die Polizei meint, der Rektor kann die Sicherheit auf seinem Gelände nicht garantieren.“ S.P

Termine: Dienstag, 14 Uhr, GW2-VV, Mittwoch, 15.30 Uhr, VV mit Franke