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Ungarns neue Nr.1?

■ Jozsef Antalls MDF nach dem ersten Wahlgang vorn

Mehr als 24 Stunden nach Schließung der Wahllokale liegen die Endergebnisse zur ungarischen Parlamentswahl immer noch nicht vor. Nach dem geltenden Wahlgesetz bedeutet das eine Überschreitung der vorgegebenen Frist. Bei der Ausarbeitung des komplizierten Gesetzes hat man nicht das veralterte Kommunikationsnetz und das unzureichende Know-how der Computertechnik berücksichtigt. Doch die vorliegenden Ergebnisse sehen das national-konservative Ungarische Demokratische Forum (MDF) mit 25 und den liberalen Bund der Freien Demokraten (SZDSZ) mit mehr als 20 Prozent vorn. Der Führer des MDF Jozsef Antall ließ sich in Budapest bereits als Gewinner der ersten freien Wahl feiern. Das Forum hat aber nach Einschätzung des SZDSZ-Landessprechers Janos Kis geringe Chancen, seinen Vorsprung bei dem notwendig gewordenen zweiten Wahlgang zu behaupten. Kis sieht seine liberale Partei als den endgültigen Sieger.

Antall und Kis sind zu einer großen Koalition aber nur bereit, wenn dem Land die Unregierbarkeit drohe. Vorerst bemühen sich beide Parteien um die „Kleinlandwirte“, die mit 13 Prozent drittstärkste Partei.

a.m.

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