Walpurgisnacht auf'm Kolle

BDer Käthe-Kollwitz-Platz im Berliner Prenzlauer Berg ist auserwählt (!) für ein Spektakel, bei dem man und frau sich die Augen reiben werden in jenen sagenumwobenen dunklen Stunden zwischen dem 30. April und 1. Mai - der Walpurgisnacht. Da wird der Kolle also zum Hexentanzplatz und seine Namenpatin wäre sicher dafür und mittendrin, denn da streiten sehr irdische, sehr selbstbewußt-realistische Frauen um ihre derzeit in Frage gestellten, teils ziemlich bedrohten und teils noch nicht eingelösten Rechte. Die Aktion geht aber nicht zänkisch über den Platz, sondern mit Spaß, Witz, Wort, Musik und Spiel. Fraueninitiativen und -gruppen aus dem Ost- und Westteil Berlins haben dieses ketzerische Treffen organisiert. Und was seit einigen Jahren in Westberlin schon Sitte war, findet diesmal im Prenzl Berg statt.

Alle Fäden laufen bei den Aktionskünstlerinnen des Kreuzberger „Büros für ungewöhnliche Maßnahmen“ zusammen. Phantasie und Doppeldeutigkeit gepaart, wie auch das Motto „Wir in anderen Umständen ...“, lassen einige Überraschungen erwarten. Nur Frauen und Mädchen sind zum Mit-Vorbereiten aufgefordert. Aus Ostberlin sind es noch viel zu wenig, die mitmachen. Kommt also jeden Montag vor dem 30. April (außer Ostermontag!) 20 Uhr in die Frauenkantine des „Büros für ungewöhnliche Maßnahmen“, Berlin Kreuzberg, Cuvrystr. 20, 2. Innenhof, fünf Minuten vom U-Bahnhof Schlesisches Tor mit Euren irren Ideen und außergewöhnlich-wunderlichen Projekten.

Barbara Petersen/Ingeborg Ruthe/(ma)