Lokalkoloratur: Ursula Caberta

LOKALKOLORATUR

Einen Job, um den sie nicht unbedingt zu beneiden ist, bekam die SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Ursula Caberta gestern vom Senat angeboten. Die 42jährige Volkswirtin, die ihre Zeit in den letzten Monaten verschärft dem Treiben der umstrittenen Scientology Church gewidmet hatte, soll sich jetzt hauptamtlich mit der Sekte befassen.

Gestern beschloß der Senat, ihr die Leitung einer vierköpfigen Koordinationsgruppe bei der Behörde für Inneres anzutragen. Die Gruppe soll Informationen über Praktiken, Einflüsse und Ausbreitung der Scientology Church in Erfahrungen bringen. Was sie von der Sekte hält, daraus hat die Abgeordnete in Bürgerschaftsreden und auf Pressekonferenzen selten einen Hehl gemacht. So gab sie unter anderem der Selbsthilfegruppe Robin direkt die Möglichkeit, vor der Presse über ihre üblen Erfahrungen mit den Machenschaften der Scientologen zu wettern.

Für den neuen Job wird die SPD-Politikerin jetzt nach sechs Jahren Abgeordnetentätigkeit ihr Mandat niederlegen. Von ihr erhofft der Senat, konkrete Handlungsziele gegen die Sekte an die Hand zu bekommen. Bleibt zu hoffen, daß sie diesen Job ohne Blessuren übersteht. sako