Südwest-Erfolg

■ HSV: 2:2 in Kaiserslautern / Sieg verschenkt

2:2 in Kaiserslautern / Sieg verschenkt

„Insgesamt gesehen haben wir heute noch stärker gespielt als in Saarbrücken“, jubilierte HSV-Coach Benno Möhlmann nach dem 2:2 in Kaiserslautern und schaut nun optimistisch nach vorn auf das Derby gegen Werder Bremen am kommenden Freitag.

Dabei lag der HSV nach 45 Minuten mit 0:2 zurück und drohte ein Opfer der Betzenberg-Atmosphäre zu werden. „Die sind zu stark für uns“, bangte Benno Möhlmann nach dem 5:0 der Lauterer in Uerdingen. Von wegen. Schon nach zwei Minuten demonstrierte der neue HSV seine Stärke. Karsten Bärons Schuß aus 5 Metern lenkte Tom Dooley gerade noch zur Ecke. Nach einer halben Stunde traf Harald Spörl nach Vorarbeit von Yordan Letchkov und Thomas von Heesen nur das Außennetz. Nur drei Minuten später sah Richard Golz dem Kopfball des Ex-HSVers Marcus Marin hinterher. Als von Heesen kurz vor der Pause versäumte auszugleichen, setzte Marin auf der Gegenseite Witeczek in Szene und Golz hatte zum zweiten Mal das Nachsehen. Die erste Halbzeit stellte so den Spielverlauf völlig auf den Kopf.

Kaum hatte Schiedsrichter Jürgen Aust wieder angepfiffen, kam HSV Chance Nummer vier. Doch Michael Zeyer köpfte den Ball von der Torlinie. Dasselbe tat Dooley wenig später per Fuß nach einem Schuß von Carsten Kober. Es war dessen letzte große Tat. Er, der bereits sehr früh gelb gesehen hatte, foulte den allein aufs Tor zustürmenden Witeczek und sah rot. Die hinterher vom FCK-Trainer Rainer Zobel als Fehler eingestandene Auswechslung des FCK-Schlitzohrs Demir Hotic stellte die Weichen für eine glanzvolle Schlußviertelstunde des HSV. Als Lauterns Torhüter Serr von Heesen von den Beinen holte, sah er gelb. Den Elfmeter verwandelte Spörl zum 1:2. Elf Minuten vor dem Ende schummelte sich Letchkov durch die gegnerische Abwehr, legte für von Heesen auf, der traf zum 2:2. In der 85.Minute stockte den 28820 Zuschauern der Atem. Bäron befreite sich im Lauterer Strafraum aus einer Bodenlage und zirkelte den Ball in Richtung Tor. Nur Serrs Fingerspitzen drehten ihn an den Pfosten. Es war die letzte HSV- Chance, der nun sogar den Sieg verdient gehabt hätte, aber dann selbst nochmal stark unter Druck geriet. Erst klärte Schnoor auf der Linie, und in der 92. Minute klatschte ein Freistoß von Kadlec an den Pfosten. Reisen in den Südwesten lohnen sich für den HSV, 3:1 Punkte gab es gegen zwei überaus starke Mannschaften. Der nächste Ausflug geht am 12. Dezember fast in die gleiche Richtung. Ins Waldstation zur Frankfurter Eintracht. Günter Rohrbacher-List