Schwimmen wird noch teurer

Man fragt doch, wenn man Logik hat, warum man in Hamburg noch Steuern zahlt. So ließe sich frei nach Ringelnatz zur neuesten Preiserhöhung für Hamburgs Bäder assoziieren, mit der die Hamburger Wasserwerke (HWW) heuer die Badesaison einläuten. Nachdem die Bäderöffnungszeiten verkürzt wurden, müssen jetzt auch noch die Billetts teurer werden. Der Eintrittspreis in den kombinierten Hallen- und Freibädern, den sogenannten Freizeitbädern, erhöht sich um eine auf acht Mark. In den Regionalbädern müssen mit 4,30 Mark ab dem 15. Mai 50 Pfennig mehr als früher bezahlt werden. Kinder zahlen bei allen Karten die Hälfte des Erwachsenenpreises. Die Preise für die reinen Freibäder bleiben mit drei Mark für Erwachsene und 1,50 Mark für Kinder konstant. Am Warmbadezuschlag wird sich laut HWW nichts ändern. Der Spielraum für Rationalisierungsmaßnahmen in den „erheblich subventionierten“ Bädern sei erschöpft, das Personal nicht weiter zu reduzieren, hieß es. Das Defizit des Vorjahres von über 38 Millionen Mark wird 1993 vermutlich um 2,5 Millionen auf rund 41 Millionen Mark steigen — nicht mal die Hälfte der Summe, mit der die Staatsoper, die eine erheblich kleinere Klientel berieselt, in diesem Jahr auskommen muß. Wer den HWW mal seine Meinung flüstern will, kann dies montags bis donnerstags von 9 bis 16 Uhr und freitags bis 14 Uhr unter 78 88 25 55 tun. taz