Neue Drogen-Ambulanz

Die zweite Methadon-Ambulanz für Hamburg hat ihren Betrieb aufgenommen: Die Praxis in der Kiebitzstraße 23 in Wandsbek wurde gestern von Sozialsenator Ortwin Runde eröffnet und dient der Betreuung von bis zu 70 Menschen. Ein Team von Ärzten und Sozialarbeitern beaufsichtigt hier sieben Tage pro Woche die kontrollierte Abgabe von Methadon an Heroinabhängige. Die bisher einzige Hamburger Drogenambulanz in Altona wird somit entlastet und kann weitere Junkies aufnehmen, die im Westteil der Stadt auf einen Platz im Methadon-Programm warten. Zur Zeit nehmen etwa 550 Menschen in Hamburg an der Heroin- Substitution in Arztpraxen und Ambulanzen teil — bei 10 000 Abhängigen immer noch ein Tropfen auf den heißen Stein. Für Juli hat der Senat daher die Einrichtung einer weiteren Drogenambulanz angekündigt — sie soll die südlichen Stadtteile betreuen. Außerdem wird in St. Georg künftig im „Cafe Sperrgebiet“ Methadon an junge Prostituierte abgegeben. Insgesamt stellt Hamburg in diesem Jahr 2,2 Millionen Mark für Substitutionsangebote zur Verfügung.

Seit dem Beginn der Methadon- Vergabe vor drei Jahren hat nur ein Zehntel der TeilnehmerInnen die Behandlung abgebrochen; bei allen übrigen hat sich die gesundheitliche und soziale Situation deutlich verbessert. Uli Mendgen