ÖTV gegen BVG-Sparpläne

■ Gewerkschaft fordert Reform / Bezirksamt: Tramlinien nicht stillegen

Die Sparpläne des Senats, nach denen die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) im kommenden Jahr 250 Millionen Mark einsparen sollen, stoßen bei der ÖTV und im Bezirk Pankow auf heftige Kritik. Der Vorsitzende der ÖTV, Kurt Lange, bezeichnete die diskutierte Verteuerung der Umweltkarte auf 100 Mark im Monat als konzeptionslos und unakzeptabel. Die geplanten „immensen Preiserhöhungen“ führten dazu, daß viele BVG- Kunden aufs Auto umsteigen würden und es so sogar zu einem Rückgang der Einnahmen kommen werde. An den Personalkosten könne wiederum nur gespart werden, wenn gleichzeitig das Angebot der BVG deutlich verschlechtert werde. Aus diesen Gründen drängt die ÖTV gemeinsam mit dem Gesamtpersonalrat der BVG auf eine Reform des Unternehmens. Durch eine Dezentralisierung der Aufgaben innerhalb der Verwaltung könne es zu einer Kostensenkung kommen.

Das Bezirksamt Pankow sprach sich auf seiner gestrigen Sitzung gegen die geplante Stillegung von Tramlinien aus. Durch die Schließung der Linien 52 und 53 würde der Autoverkehr zunehmen. Für mehr Verkehr sei das vorhandene Straßennetz aber nicht ausgelegt, außerdem würde die Umweltbelastung stärker werden. Die Stillegungen würden auch den Planungen für die Zukunft widersprechen, denn mit der Linie 52 soll das geplante Wohngebiet Buchholz- West an den Nahverkehr angeschlossen werden. diak