URDRÜS WAHRE KOLUMNE

■ Schwarzer Block bei Lloyd

URDRÜS WAHRE KOLUMNE

Schwarzer Block bei Lloyd

Sorgen, richtig Sorgen mach ich mir um den neuen kantigen Innenminister dieser Republik: Nach seinem ersten Auftritt vor laufenden Kameras und vor allem Mikrofonen fühlte ich mich ganz spontan an jene Emotionen erinnert, die mich seinerzeit beim allerersten Anblick des Hanns Martin Schleyer niederschlugen. Der Rest vom Schützenfest ist bekannt...

Ob Lloydpassagen-Manager Adolf P. Roßkothen gut beraten war, als er die Einladungen zum zweiten Frühstück anlässlich der heutigen Freigabe der neuen Pflasterung im gläsernewn Kaufrausch- Tunnel verschickte? Die Gäste aus Politik, Wirtschaft und Medien erhielten als Quasi-Eintrittskarte einen scharfkantigen Wackerstein überbracht, der angeblich aus der alten Pflasterung stammt: Format und Griffigkeit des Steins fordern geradezu Schwarze-Block-Assoziationen heraus. Wenn jetzt auch noch die Veteranenformation von Ton-Steine-Scherben zu den Feierlichkeiten geladen wird, dürfte die bremische Glaserzunft ein konjunkturelles Hoch erleben und die Kritik der Warenästhetik mal wieder radikal sein. Bitte sind Sie vorsichtig!

Achtung: Am 1O.Juli 1993 kommt auf der Habenhauser Brückenstraße Höhe Werdersee ein Tanklastzug mit 2O.OOO Litern Dieselöl ins Schleudern, durchbricht halb das Brückengeländer und bleibt am Geländer hängen. Aus dem beschädigten Tank läuft das Dieselöl in den Werdersee. —-- Kühne Vision eines misanthropen Propheten? No Sir, schlicht Lagebeschreibung einer Katastrophenübung des Technischen Hilfswerks am Samstag in der Neustadt. Meine Oma aber warnte immer „Aus Spaß wird ernst!“

Wirklich allerletzte Aufforderung an eventuell noch vorhandene ADAC-MitgliederInnen im lesenden Publikum dieses Blattes: Nachdem die Doofbürger-Initiative für popornitotalen Automobilismus und freie Jagd auf allen Straßen nunmehr das kärgliche Häppchen Tempolimit auf der mörderischen A 1 bei Bremen per Klage ausser Kraft setzen will, muß endlich Schluß mit Lustig sein. Diese hochtourigen Schweinspriester des Götzendiensts am Blech , diese kriminell Vereinten unterm bösen Stern auf allen Straßen des Führers: Ein jegliches Menschenkind mit Herz und Verstand kehre diesen Sauriern der Kulturgeschichte endlich ein für allemal den stolzen Rücken zu. Tja, wenn sie alle gelbe Englein wären...Schmeiß weg den Scheiß (vulgo für: ADAC-Mitgliedsausweis). Heute noch! Vorwärts! Und nicht vergessen!!!

Ulrich Reineking-Drügemöller