Tourismus in Bremen

■ Senat belegt Investitionen in den Tourismus mit Zuschuß für Kehrmaschine "City-Clean" / Schramm: "Ein Konzept gibt es nicht"

Tourismus in Bremen

Senat belegt Investitionen in den Tourismus mit Zuschuß für Kehrmaschine „City-Clean“ / Schramm: „Ein Konzept gibt es nicht“

Bremen — Wer in Übersee den Namen seiner Heimatstadt nennt, bekommt meist ein „Ah, — Bremer Hafen“ zu hören. In Süddeutschland ist es dann schon eher Werder und bei Kulturbeflissenen die Böttcherstraße. Im europäischen Ausland wird mit Bremen am ehesten das „poem of the musicians“ verbunden. Vielleicht noch Kaffee. Doch dann hört es auf. Die Grünen haben deshalb zum Tourismus in Bremen eine Anfrage an den Senat gerichtet.

Im Wirtschaftsressort wurden für die Senatsantwort offenbar Investitionen gesucht, die den für Zufallstouristen attraktiven Plätzen zugute kommen. Beispiel: Die Kehrmaschine „City-Clean“. Sie wurde mit 13.400 Mark gefördert, dient der „Lebensqualität der einheimischen Bevölkerung“ und fördert „andererseits aber auch die Aufenthalts- und Erlebnisqualität für Bremen-Besucher“, sei insoweit „touristisch relevant“. Außer dem Kongreßzentrum CCB (mit seinen hinreichend bekannten 124 Mio. Mark Kosten) stehen u.a. mit in dieser Maßnahmeliste: Columbus-Center, Weser-Forum, Stadtstudio (mit 1,73 Mio. WAP-Mitteln), das Versetzen des Unterfeuers (436.720 Mark WAP-Mittel) und der 1. Bauabschnitt Schlachte (mit 3,4 Mio.), sowie 225.000 Mark für den Campingplatz und etliche Millionen für Umgestaltung Domshof, Bahnhofsvorplatz und die Infrastruktur der Kajen. Einige Mittel konnten aus der „Gemeinschaftsaufgabe Küstenschutz (GAK)“, andere bei der EG locker gemacht werden.

Doch ein Konzept, das Touristen auch über den Stadtrundgang hinaus interessante Angebote erschließt, ist selbst hinter dieser aufwendigen Investition nicht zu erkennen. „Den Besuchern wird weder das maritime Gewerbe, noch die Natur der Küstenlandschaft systematisch erschlossen“, kritisiert Manfred Schramm (Grüne) das bremische Touristen-Programm. Es bleibe weitgehend den Reiseunternehmern überlassen. Selbst der vom Senat genannte Ausbau des Fernradwegenetzes von Holland nach Skandinavien sei eine außerbremische Initiative, an die Bremen sich „belanglos anschließe.“ Die Grünen wollen jetzt eine Experten-Anhörung zum Thema Tourismus und Stadtmarketing organisieren. Birgitt Rambalski/

Foto: Tristan Vankann

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