„Vorrang für Blech“

■ Bezirke rügen Verzögerung bei U 1

Die Bezirksbürgermeister von Kreuzberg, Peter Strieder, und Friedrichshain, Helios Mendiburu (beide SPD), kritisierten gestern die Verkehrsplanungen an der Oberbaumbrücke. Die U-Bahn- Linie 1 soll nicht, wie ursprünglich geplant, ab Mitte 1996 zum S-Bahnhof Warschauer Straße fahren, sondern frühestens ab Ende 1997. Strieder wertete die Terminverschiebung als „Vorrang für die Blechlawine“. Das sei die Politik dieses Senats, die Oberbaumbrücke für den Autoverkehr zu öffnen, gleichzeitig aber die Verbindungen mit Straßenbahn und U-Bahn nicht herzustellen. Und das, obwohl der ÖPNV deutlich mehr Personen befördere. Mendiburu bedauerte die Terminänderung und sagte, daß sich „alle Verhandlungen mit der Deutschen Reichsbahn schwierig gestalten“. Die Reichsbahn hatte um den Terminaufschub gebeten. Michael Cramer, verkehrspolitischer Sprecher der Fraktion Bündnis 90/Grüne, bemängelte, daß der Senat statt Probleme zu lösen, sie hin- und herschiebe. An der Oberbaumbrücke räume die Landesregierung dem Autoverkehr „eindeutig“ Priorität ein. diak