VW tritt bei Skoda auf die Bremse

■ Trotz Produktivitätssteigerungen: 3 Milliarden weniger investieren

Die schwierige Absatz- und Ertragslage des Volkswagenkonzerns hat nunmehr auch die Pläne der Tochter Skoda in der Tschechischen Republik gebremst. Überraschend gab am Donnerstag abend die Konzernleitung bekannt, daß die Investitionspläne mit einem Volumen von sieben Milliarden DM in den 90er Jahren drastisch gekürzt werden. Nicht mehr zum Zug kommt eine in London vorgesehene Zeichnung einer bereits verhandelten Investitionsfinanzierung in Höhe von 1,4 Milliarden DM. Doch nicht allein um diesen Betrag dürften die Investitionen bei Skoda gekürzt werden. Insider gehen davon aus, daß von den 7 Milliarden DM letztendlich nur noch rund 4 Milliarden DM realisiert werden sollen.

VW-Chef Ferdinand Piech, der erst kürzlich für das erste Halbjahr 1993 einen Konzernverlust von 1,6 Milliarden DM bekannt geben mußte, spart an allen Ecken und Enden. Auch die mittelfristige Planung der VW AG in den Jahren 1994-98 sieht eine weitere Reduzierung des Investitionsvolumens vor.

Den derzeit rund 17.000 Skoda-Mitarbeitern mag bitter aufstoßen, daß gerade bei ihnen stark auf die Investitionsbremse getreten wird. Immerhin gehören sie in dem verlustträchtigen Konzern zu den Wachstumsträgern. Nach einem Gewinn von knapp 70 Millionen DM in 1992 soll das Skoda-Ergebnis auch in diesem Jahr schwarz ausfallen.

Der tschechische Finanzminister Ivan Kocarnik hatte am späten Donnerstag abend im Fernsehen gesagt, daß er von der Streichung der Investitionsfinanzierung überrascht und enttäuscht sei. dpa