Lokalkoloratur

Die Hamburger CDU-Frauen wollen ab jetzt politisch handeln. So fordern sie in einer Presse-Erklärung „endlich Nägel mit Köpfen - Frauenköpfen“. Und schlagen gleich einen solchen für den Platz zwei der Landesliste vor: „Einer unserer klügsten und engagiertesten Köpfe ist Susanne Rahardt-Vahldieck“. Denn dieses Mitglied des Bundestages habe sich schon prima mit „Psychokulten“, Prostitution, der Kinder- und Jugendpolitik sowie mit Sekten auseinandergesetzt. Die Frauenfraktion der taz findet es natürlich klasse, daß sich nun auch die hansestädtische CDU um Frauenfragen kümmern und - um die Gleichberechtigung auch durchzusetzen - zwei der ersten fünf Listenplätze für die Bundestagswahl für Frauen reserviert haben will, weil dies dem 40-prozentigen Mitgliederanteil in der Hamburger CDU entspräche. Doch zweierlei wundert uns: Zum einen wissen wir nicht, was Kinder, Sekten und Psychokulte mit Gleichberechtigung oder mit Feminismus zu tun haben. Bislang dachten wir immer, Nägel würden deshalb mit Köpfen gemacht, damit man sie besser mit dem geeigneten Werkzeug traktieren kann. Und daß die CDU-Frauen gleich ihren „klügsten Kopf“ unter den Hammer bringen wollen, das ist doch eigentlich schade. Greta Eck