Wieder ein Außenseiter

■ Beim 125. Deutschen Galoppderby siegt „Laroche“ und nicht der Favorit „Twen“

Auf manche Dinge kann man sich verlassen. Der Bus fährt einem gerade vor der Nase weg, wenn man gar keine Zeit hat und der Geldautomat funktioniert insbesondere dann nicht, wenn es am wenigsten paßt. Oder: beim Deutschen Galopp-Derby gewinnt niemals der Favorit. Dies ist seit Jahren hehre Tradition auf der Rennbahn in Hamburg-Horn und gehört zu den dortigen Pferdesportveranstaltungen wie mehr oder minder originelle Hutmode und das Stelldichein der Hummerprominenz.

Auch bei der 125. Auflage gab es keine Ausnahme: Es siegte überlegen der Außenseiter Laroche unter Jockey Stephen Eccles. Auch auf den weiteren Plätzen folgten mit Overbury unter Michael Kinane und Araticos unter Olaf Schick nicht eben Pferde, die vor dem 2.400 Meter-Rennen zu den absoluten Topfavoriten gezählt wurden. Der war vielmehr Twen unter Kevin Woodburn gewesen, doch das Paar erreichte nur Platz siebene.

Für den Sieg im Jubiläumsrennen waren 807.000 Mark ausgelobt worden, was im Gestüt Ittlingen und beim Trainer des erfolgreichen Hengstes Laroche, Heinz Jentzsch, sicherlich zu besserer Stimmung geführt haben dürfte. Ohnehin war mit fast 1,6 Millionen Mark eine Rekorddotierung erreicht worden, die das diesjährige Derby zum wertvollsten Rennen der deutschen Turf-Geschichte werden ließ. Nicht bekannt ist jedoch, ob ein Zocker die Totalisatoren gesprengt hat. Dabei war der richtige Tip doch sehr einfach vorherzsagen. Denn auf manche Dinge kann man sich verlassen. Ein Hoch auf die Außenseiter.

beag