Beglückende Senatoren

■ Vahrenholt stellt die Wasserbilanz und Hajen den Forschungsbericht vor

Zuerst die gute Nachricht: Die HamburgerInnen sparen Wasser wie die Weltmeister. Das zumindest behauptete der Geschäftsführer der Hamburger Wasserwerke (HWW), Hano Hahnes, gestern auf der Landespressekonferenz im Rathaus. Nun die schlechte: Es stimmt nicht. Im weltweiten Maßstab liegen die HamburgerInnen natürlich weit vorn in der Ressourcenverschwendung. Allerdings verbraucht die Durchschnitts-Hamburgerin mit 131 Litern pro Tag neun weniger als die Durchschnitts-Deutsche.

Umweltsenator Fritz Vahrenholt schrieb dies vor allem der per Gesetz verordneten Installierung von Wasserzählern in inzwischen 85.000 Haushalten zu – bis 2004 sollen alle Haushalte damit ausgerüstet sein. Darüber hinaus war zu erfahren, daß die Wasserversorgung Hamburgs mit „qualitativ hochwertigem, nicht-aufbereitetem Wasser“ über die Jahrtausendwende hinaus bis ins Jahr 2010 gesichert sei.

Mindestens ebenso beglückend das zweite Thema: Wissenschaftssenator Leo Hajen gab bekannt, daß er Werbung für den Forschungsstandort Hamburg machen wolle. Hierzu hängen seit gestern nicht nur 300 Plakate (“Forschen für die Zukunft“) im Stadtgebiet. Auch ein 200seitiger Forschungsbericht soll an „Adressaten in der Wirtschaft“ verteilt werden, um diese zu mehr Investitionen zu bewegen.

„Die Forschung von heute ist die Basis für Märkte von morgen“, sagte er und begründete damit den Technologieschwerpunkt, den das Büchlein mit dem Ziel einer „Koordination zwischen innovationsfreundlichen Unternehmen und den Forschungsinstituten“ also habe. An Hamburgs Hochschulen werden 385 Millionen Mark im Jahr in Forschung gesteckt, weitere 400 Millionen gehen an außeruniversitäre Einrichtungen. uwi