Tore wie am Schnürchen

■ HSV gewinnt Steherduell 4:1 / Düsseldorf ausgekontert

„Wir haben bewußt nicht nach vorn gespielt“, erklärte Felix Magath seine Taktik im Steherduell zwischen dem HSV und Fortuna Düsseldorf – der HSV-Coach hatte gegenüber seinem Kollegen Ristic die besseren Nerven bewiesen.

Zunächst sah man am Freitag im Volksparkstadion von beiden Manschaften eine taktische Meisterleistung. Düsseldorf spielt mit der erwartet soliden Abwehr, der HSV auch. Gewiß, die Fortuna bringt den Ball kaum aus der eigenen Hälfte, gerät ein wenig unter Druck – „mehr durch Wind als durch HSV“, meinte Ristic danach. Aber was macht das schon? Für die Hamburger springen dabei kaum Torchancen heraus. Sie sind in der ersten Halbzeit ohnehin weniger aufs Toreschießen bedacht, als vielmehr darauf, nicht in Konter zu laufen. Und das klappt großartig! Richie Golz friert sich die Finger ab. 0:0 zur Halbzeit – tadellose Vorstellung. Fans, die da noch pfeifen, können einem wirklich nur leid tun.

Nach der Halbzeit jedoch gerät Ristic' Konzept ins Wanken. Die Düsseldorfer hoffen nun ihrerseits auf Windunterstützung und versuchen, Druck nach vorne zu machen. Dabei wird die Abwehr sträflich entblößt, und der HSV kann endlich das tun, was er dem Gegner in der ersten Halbzeit nicht erlauben wollte – Kontern. Die Tore fallen wie am Schnürchen: Ivanauskas (57.), Jähnig (66.), Bäron (77.), Albertz (84.). Beim Stande von 4:0 haben die Hamburger sich ans Stürmen gewöhnt. Die Folge: Tonello erzielt den Ehrentreffer für Düsseldorf in der 89. Minute – nach einem klassischen Konter. Harald Goller