Hamburger Kino-Tips

Gegründet wurde das Lenfilm-Studio bereits im bewegten Jahr 1917 in Petersburg und benötigte kaum eine Jahr, um mit Opuadninia den ersten Film in Eigenregie zu veröffentlichen. Danach begleitete das renommierte Studio 75 Jahre lang die Geschichte und die Bilder der UdSSR. Als Anfang 1920 die „Neue sowjetische Kunst“ ins Leben gerufen wurde, beteiligte sich Lenfilm mit der „Fabrik exzentrischer Schauspieler“ und einer experimentellen Kino-Werkstatt. Der künstlerische Erfolg stellte sich mit dem Damaturgen A. Piotrowska ein, der Filme wie Kata, Das Imperium bricht zusammen und Das neue Babylon betreute. In Zusammenarbeit mit dem Übersetzer und Filmhistoriker Hans-Joachim Schlegel zeigt das Metropolis im April neun Filme aus dem Lenfilm-Studio. Heute ist der schon erwähnte Streifen Das neue Babylon aus dem Jahr 1929 zu sehen. Die Hauptfigur des Films von Kosincev/Trauberg ist ein Soldat, der den Kontakt zur Bewegung der Pariser Kommune versäumt, in deren Reihen seine Freundin steht. Der nächste Film der Werkschau stammt aus den frühen 70er Jahren, einer Zeit in der sich das Studio sozial stark engagierte und beschäftigt sich auf ungewohnte Weise mit dem 2. Weltkrieg. Straßenkontrolle von Aleksej German erzählt die Geschichte des Unteroffiziers und Überläufers Lasare, der von den Deutschen gezwungen wird, für sie zu arbeiten. Der Film war über 15 Jahre verboten.Siehe Metropolis!

Wer schon immer seine Super-8-Filme vor Publikum vorführen wollte, der hat nun wieder Gelegenheit dazu. Ohne Zensur oder Geschmacksurteile zeigt das B-Movie die Arbeiten aller interessierten Amateure. Die einzige Bedingung ist, sich eine Stunde vor Showtime im B-Movie einzufinden und, wenn nötig, CDs zur Vertonung mitzubringen.

Fr., 12. April, 20.30 Uhr, B- Movie

 Der erste Teil des afrikanischen Filmfests im Fama, das Filmproduktionen aus Mali und dem Senegal gewidmet ist, hebt diese Woche an. Den Anfang macht Guimba, ein politischer Streifen aus dem Jahr 1993. Am Beispiel des malinesischen Dorfs Sitakili werden die Mechanismen der Macht durchexerziert, die sich mühelos auf politische Gegebenheiten in Mali übertragen lassen und eine Hoffnung auf mehr Demokratie anschließt. Der ebenfalls in Mali produzierte Spielfilm Nyamanton beschäftigt sich mit Problemen im Bildungssystem afrikanischer Staaten, wenn er zeigt wie die neunjährige Katifa an ihrem ersten Schultag nach Hause geschickt wird, weil keine Tische mehr verfügbar sind. Der senegalesische Spielfim Touki Bouki von 1973 thematisiert den Wunsch nach Emigration nach Frankreich und zeigt die Schwierigkeiten, das Geld dafür aufzutreiben.

siehe Fama!

Beim traditionellen 3. Kurzfilm-Kulturabend im Lichtmeß wird unter anderem Clever und Schussel gezeigt, eine 10minütige Verkehrserziehung mit Paul Henkels am Akkordeon und Walter Groß auf dem Fahrrad. Ferner Der Mond ist aufgegangen, ein Kurzfilm über St. Pauli an dem Eckhard Theophil, der Drehbuchautor von Männerpension, mitwirkte und ein Ausblick auf das Kurzfilm-Festival. Fr., 12. April, 21 Uhr, Lichtmeß

Die Sunny Day Gore Produktionen stellt ihre Machenschaften samt musikalischer Unterstützung einiger DJ's an einem ungewöhnlichen Ort vor. In der Egal Bar sollen neben trickreichen Video-Installationen, speziell produzierte Trailer und Werbefilme für den Straßenbau zum Zug kommen. In ihrer Ankündigung fällt neben anderen Worten aus der Werbersprache häufig das Wort „Interaktiv“ – was immer sie darunter verstehen mögen. Sa., 13. April, 21 Uhr, Egal Bar (Marktstraße 131) vom