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Lokalkoloratur

Politiker lieben große Worte – auch Wirtschaftssenator Erhard Rittershaus (parteilos). Harte Fakten unterbrachen gestern kurzfristig seinen Traum von der innovativen Zukunftsmetropole Hamburg. Plötzlich sah sich der Herr Senator mit 88.000 arbeitslosen HamburgerInnen konfrontiert. Und prompt wußte Rittershaus, was zu tun sei: „Alle Kräfte“, so ließ er verlauten, will er nun „zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit mobilisieren!“ Denn: „Nur so können wir die Wende schaffen.“ Gut gebrüllt, Herr Rittershaus. Doch anstatt nun mal Tacheles zu reden und das Hamburger Bündnis für Arbeit endlich auf feste und verbindliche Füße zu stellen, beließ es der Senator beim Appell: „Hier stehen Unternehmen, Gewerkschaften und Politik in einer gemeinsamen Verantwortung“, wand er sich aus der Affäre. Und pries anschließend Hafenerweiterung, Elbvertiefung, Flughafenausbau und vierte Elbtunnelröhre als das Non-plus-ultra Hamburger Wirtschaftspolitik. Wieviele Arbeitsplätze er damit zu schaffen gedenkt, verriet Rittershaus natürlich nicht. flo

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