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: Gewalt im Wahlkampf

Jakarta (taz) – Bei Unruhen in der indonesischen Stadt Banjarmasin sind nach Polizeiangaben mindestens 130 Menschen ums Leben gekommen. Ein Polizist sagte gestern, daß mittlerweile die verkohlten Leichen von 130 Menschen im Mitra- Plaza-Einkaufszentrum gefunden worden seien. Bei den gewalttätigen Unruhen hatten aufgebrachte Muslime am Freitag in Banjarmasin im Süden von Borneo mehr als hundert Gebäude in Brand gesetzt. Die schweren Krawalle entwickelten sich aus einem Streit zwischen Anhängern der Regierungsorganisation „Golkar“ und der oppositionellen „Vereinigten Entwicklungspartei“ PPP. Der genaue Grund der Auseinandersetzungen konnte von der Polizei bislang nicht geklärt werden. Hunderte von Menschen seien durch die Straßen gestürmt, hätten Regierungsgebäude und Kirchen angegriffen und Kaufhäuser geplündert, verlautete offiziell in Jakarta. Dies waren die bislang schwersten Unruhen im Wahlkampf, der offiziell am Wochenende endete. Auch in mehreren anderen Städten des Landes war es zu Gewalttätigkeiten gekommen, in deren Verlauf mindestens vier weitere Menschen getötet wurden. Die Wahl findet am 29. Mai statt. Li