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Geduldige Objektive

■ ANRRPs „independent street-film screening“zieht vom Elbestrand in die Welt

Eigentlich könnte Jan Peter Glück heißen. Er ist noch jung, und er hat einen Lincoln Continental. Das ist das Auto, um über die Golden Gate zu fahren, oder Mädchen anzuhupen. Doch statt sich mit 12 „satten Pötten“wichtig zu machen, steht der Wagen einfach nur da. Und auf seinen Ledersitzen kauert Jan, schaut recht sparsam und erzählt davon, wie von dem Traum von Freiheit und Abenteuer nur noch die Selbstverwirklichung als Automechaniker in der KFZ-Werkstatt übrig bleibt. Das Objektiv der Super-8-Kamera ist geduldig, die Tonspur läßt ihn ausreden. Und wahrscheinlich war es Jan Peter nach den Dreharbeiten zu dem 4-Minuten-Lamento Ich habe einen Lincoln wieder etwas leichter ums Herz. Jedenfalls ist sein Film einer der Gründe dafür, sich am Samstag, 7. Juni, um 22.30 Uhr am Elbestrand einzufinden zum ANRRP „independent street-film scree-ning“. Wie immer dürfen Super-8-Filme zum unzensierten Vorführen mitgebracht werden.

Nach zwei wackeren Jahren mit Projektor und Leinwand in freier Natur zieht es Lutz Kayser und die anderen Burschen von ANRRP nun auch mit einem Super-8-Film-Paket hinaus in die Ferne. Nach Berlin, Dresden und Prag. Das Tour-Programm „The campaign goes on!“wird heute um 21 Uhr im Westwerk, Admiralitätstr. 74, gezeigt. In diesem Tourneefilm-Block treffen wir unter all den auserwählten Lieblingsfilmen auch wieder auf Jan Peter, der uns in Ich bin 27 etwas über das 27-Jahr-alt-Werden zu erzählen weiß.

Birgit Glombitza

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