"Liebe taz..." - Die Wahrheit über die SR-Wahlen, betr.: Berichterstattung zu den SR-Wahlen

Betrifft: Berichterstattung zu den SR-Wahlen

Wo die politischen RedakteurInnen der taz ihre journalistische Fairness gelassen haben, ist mir schleierhaft. Die Berichte in der taz zu den Wahlen zum Studierendenrat der vergangenen Woche strotzten nur so von Halbwahrheiten, Unterstellungen und Verleumdungen. Im Ergebnis waren sie billige Unterstützung für die rechten Oppositionellen im SR. Diese waren so begeistert über die Hilfestellung, daß sie euren Artikel kopiert an der Uni verteilten ...

Der AStA repräsentiert einen der letzten Reste der Universität, die die GründerInnen sich vorgestellt hatten und wie es in der Präambel sinngemäß niedergeschrieben ist: „Die Universität handelt im Bewußtsein der Verantwortung vor der Gesellschaft, der Umwelt, im Sinne des sozialen Ausgleiches und der Völkerverständigung...“

Ein AStA, der das heute noch ernst nimmt, stört einen Teil der Universitätsleitung, die große Koalition, einige Staatsanwälte und den Innensenator. Und er stört auch viele Studierende in den neuen Elitefächern, die was von Karrierechancen und Verdienstmöglichkeiten hören wollen, aber nichts mehr von den Folgen der Wissenschaften, in denen sie unterrrichtet werden. Die Stärke einer Liste, deren einziger Inhalt ist, aus „Naturwissenschaftlern“zu bestehen, ist natürlicher Ausdruck der Interessen dieser „neuen Intelligenz“.

Noch aber hat es nicht hingehauen mit der Wahl eines grauen AStA, der die rechte technische Intelligenz repräsentiert. Und wieder ist auch für einige taz-RedakteurInnen noch ein Jahr Zeit, sich allgemeinpolitisch zu bilden. Bis zur nächsten SR-Wahl.

Uwe Schubert