Unkonkret -betr.: "Durch die Beine", taz-Hamburg vom vom 27.8.1997

In dem oben genannten Artikel wird unser offener Brief an Stadt-entwicklungssenator Mirow behandelt. (...) Besonders bei der Veröffentlichung unserer vollständigen Namen erwarten wir, daß sich bemüht wird, den LeserInnen unsere Kritik konkret und nachvollziehbar zu vermitteln:

Wir halten eine Frauenskulptur, die auf der Reeperbahn liegend ihre Vagina als Eingang für Besucher (z.B. für Café oder Tourismuszentrale) anbietet, an diesem Ort für ungeeignet und frauenfeindlich. Unsere Begründung ist das negative Frauenbild, das hier in St. Pauli bei den männlichen Besuchern/Nutzern herrscht und produziert wird. (...) Die zweite Kritik bezieht sich darauf, daß auf dem Spielbudenplatz etwas für die Bevölkerung entstehen sollte. Deshalb brachten wir den ironischen Vorschlag, dann doch wenigstens im Innern der Figur einen Puff mit billigen Ostimporten zu eröffnen, damit auch die sozial schwächer gestellten männlichen Bewohner des Viertels etwas von diesem Kunstwerk profitieren können. Damit wollten wir auch unsere Wut über diesen aktuell florierenden Frauenhandel ausdrücken. (...)

Die ausgewählte Nana kann in so einer Gegend kaum einen positiven Umgang mit dem weiblichen Geschlecht fördern.

Ute Albertsen/Ute Rinck

Betr.: „Nur noch die Notwehr verrichten“, taz hh v. 30./31.8.1997