Kulleräugige Weltenrettung

■ Blutspritzende Bilder: „The Fist of the North Star“im Alabama

Malerische Berge, weitläufige Wiesen, klare Seen. Die wunderbare Welt scheint im blumigen Einklang mit sich selbst. Doch unvermittelt bricht die Einstellung ab, Planet Erde wird verheerenden nuklearen Detonationen ausgesetzt und somit in einem postapokalyptischen Zustand überführt. Brüchige Wolkenkratzer, rissige Straßen, mittendrin schon mal ein ausgedienter Öltanker. Zivilisationsreste verteilt in karger Wüstenlandschaft stellen die Ausgangsszenerie für Toyo o Ashidas Science-fiction Manga The Fist of the North Star.

Schon nach wenigen Sekunden stürzt das Frühwerk seine Zuschauer in ein blutspritzende Ansammlung bunter Bilder. Unangekündigt folgen auf weitläufige Ansichten rasende Bewegungsabläufe, die alle Konturen im Rausch schwirrender Energiefelder verschwimmen lassen. Dazwischen formiert sich klar unterscheidbar das Gute sowie das Böse. Immer neu, immer stärker, immer größer. Und zumeist in erbarmungslose Kämpfe verstrickt. Denn: Zu erlangen gilt es einen Titel, zu retten ein kulleräugiges Mädchen und natürlich will auch die Welt von ihrer Tyrannei erlöst sein. Darum posen muskelbepackte Männerfiguren im Stile von „Masters of the Universe“- zuzüglich spiritueller Kräfte und explodierender Schädel. Versteht sich. Dabei kann nur die Gabe eines kleinen Mädchens, Pflanzensaat gedeihen zu lassen, der Welt ihre Hoffnung wiederbringen. Sven Opitz

täglich, 22.30 Uhr, Englisch ohne Untertitel, Alabama