: IFAcetten
Die Frage, wer sie auf der IFA noch alle hat, wäre auch nicht schlecht. Dieter Zustraßen, Pressesprecher bei Sat1, ist sich zumindest sicher: „Wir haben sie alle.“ Die Stars natürlich. Fürwahr hat der Sender am konsequentesten all seine TV-Nasen zur IFA-Präsenz verdonnert. So ein richtiger Global Player wie Bernd „Hans Dampf“ Eichinger sollte da am Mittwoch rumstehen. Freilich nur, „wenn der Flieger aus Hollywood rechtzeitig landet“ – kam er also nicht, der Bernd. Mußten halt die Stars reichen, die mit dem Bus gekommen waren: Die Verres, Veronica, die Kirchberger, Sonja, und der Dietl, Helmut. Und schließlich war da ja auch noch der Kogel, Fred.
Der hatte einiges unters Volk zu streuen, in der IFA- VIP-Sauna seiner Firma: Nach jahrelanger Ödnis in Sachen Eigenproduktion hat sich Sat1 jetzt für fünf Jahre den Dietl gesichert, der die Ferres – wie üblich – gleich mitbringt. Durch den Deal mit Columbia flimmern zudem noch einige Kino-Blockbusters bei Sat1 daher.
Aber mußte man diese mördermäßigen Neuigkeiten einem reinen Fachpublikum dermaßen peinlich unterjubeln? Da strahlten die Senderhäuptlinge bei jedem Filmausschnittchen eventmäßig um die Wette, um anschließend der Videowand Standing ovations darzubringen. Just, als ginge es um Heizdecken auf einer Butterfahrt. Aber kurz bevor Dieter Zurstraßen gänzlich vom Strahlekrampf ereilt wurde, haute er noch diese diese Nummer raus: „Der Film ist von denselben Produzenten wie ,NYPD Blues‘.“ Klar doch. Haben da nicht zwei Brüder mit so Sonnenbrillen mitgespielt? Reinhard Lüke
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
