Umgang mit Wind

Eine „Windfibel“ soll Lokalpolitikern und Behörden eine fachliche Hilfe im Umgang mit der Windkraft sein

Anlass für die Herausgabe der fast 120 Seiten umfassenden Studie war die Erkenntnis des baden-württembergischen Wirtschaftsministeriums, dass „bei vielen Behörden und Entscheidungsträgern das Grund-Know-how in Sachen Windkraft fehlt“. Die „Windfibel“ vermittelt Grundlagen der Anlagentechnik und des Planungsverfahrens, stellt wirtschaftliche Rahmenbedingungen dar und geht auch auf das Thema Landschaftsschutz ein. Bisher habe noch kein Bundesland eine derart umfassende Zusammenstellung zum Thema Windkraft vorgelegt, heißt es im Stuttgarter Wirtschaftsministerium. Obwohl Landesregierung und Behörden in Baden-Württemberg der Windkraft in der Vergangenheit stets weit weniger aufgeschlossen waren, als man es aus einigen anderen Ländern kennt, stößt die „Windfibel“ nun auf recht gute Resonanz in der Branche. „Wenn man bedenkt, wo sie herkommt, sind wir sehr zufrieden“, sagt Andreas Markowsky, baden-württembergischer Landesvorsitzender des Bundesverbandes Windenergie (BWE). Zwar gebe es in der Studie einzelne sachliche Fehler sowie „einige Dinge, die der BWE so nicht formuliert hätte“, insgesamt aber vermittle die Arbeit „dem Laien einen guten Eindruck“. Bedauerlich sei allerdings, dass die Studie das Potenzial im Land „um 70 Prozent zu niedrig“ ansetzt.

Jene Entscheidungsträger, die bislang einfach nur verunsichert sind, werden durch die „Windfibel“ eine wertvolle Hilfe bekommen, glaubt Markowsky. Hardliner allerdings seien nicht umzustimmen – sie dürften sich lediglich „über das Ding ärgern“. Denn die Fibel zeige, „dass die absurdesten Dinge, die zur Verhinderung mitunter vorgebracht werden, nicht gehen“. B. JANZING

Die „Windfibel“ gibt es kostenlos beim Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg, Theodor-Heuss-Str. 4, 70174 Stuttgart, Tel. (07 11) 1 23-0, www.wm.baden-wuerttemberg.de