Knust feiert Geburtstag

Viel Platz gab es damals nicht in dem verrauchten Kellerclub an der Brandstwiete. Seinerzeit mussten sich die Besucher des alten Knust bei Konzerten ganz schön drängeln, als dort zum Beispiel 1984 die noch jungen REM aufspielten. Im Jahr 2001 dann, nach insgesamt 27 Jahren, kam das Aus – das Kontor, das den Club beherbergte, sollte abgerissen und durch ein modernes Bürogebäude ersetzt werden.

Kein Grund aufzugeben, sagten sich allerdings Betreiber Karsten Schölermann und Booker Norbert Roep. Sie suchten fieberhaft nach einem neuen Zuhause für den legendären Club und wurden nach vielen Mühen schließlich fündig.

Nun feiert das neue Knust in der ehemaligen Rinderschlachthalle am Neuen Kamp schon seinen zweiten Geburtstag. Auf die Frage, was sich seitdem verändert habe, antwortet Roep lakonisch: „Es ist dreimal so groß und siebenmal so teuer.“

Roep, der die Leitung des Knust 1999 übernommen hatte, ist begeisterter Musikfan. Als im Februar die noch unbekannte dänische Rockband Lampshade im Knust aufspielte, freute er sich wie ein Schuljunge: „Ich hatte euch einen Auftritt in Hamburg versprochen. Heute löse ich dieses Versprechen ein.“

Das Geburtstags-Freibier und die Würstchen lassen sich eben jene Lampshade bei ihrem Auftritt am Sonnabend – dann ist „27+2“-Geburtstagsparty – nicht entgehen. Sie treffen auf die Band Zuhause, die „Kinder“ der Hamburger Schule, auf 4 von Millionen, die sich der Achtziger-Underground-Sounds bedienen und auf den kurzbärtigen Rock der Lovehandles. Nach den Konzerten lässt das DJ-Team Club van Cleef mit Raimer Busstorf (Kettcar) und Simon Raß die Plattenteller kreisen.

Bei Konzerten, so Roep, tue sich in guten Momenten in seinem Hinterhirn ein Paralleluniversum auf – das des alten Knust. Möge es in guter Erinnerung bleiben. Christoph Behrends

Knust-Geburtstag „27 + 2“: 5.+ 6.8., 19 Uhr, Knust