: D O K U M E N T A T I O N Lebensmanifest
■ „In unsere Welt kommt immer mehr Sterben...“
Die ehemalige österreichische Präsidentschaftskandidatin Freda Meißner–Blau und die Wiener ÖVP–Stadträtin Dolores Bauer verkündeten beim „Gipfeltreffen“ am vergangenen Sonntag gegen die Kernenergie auf Deutschlands höchstem Punkt, der Zugspitze, das Lebensmanifest: „In unsere Welt kommt immer mehr Sterben: Aus den Schloten der Industrie (...). Sie vergiften unsere Atemluft. Aus den Chemiefabriken (...). Sie verderben unsere Nahrung und vergiften unser Wasser. Zu all dem, was den Wald und den Boden zerstört, Pflanzen und Tiere ausrottet und den Menschen bedroht, kommt der radioaktive Tod aus den Bombensilos ebenso, wie aus den Atommeilern. Hinter all dem steht der Machbarkeitswahn von wenigen, die das Leben als Haben von Geld und Gewalt mißverstehen. Sie haben die Welt an den Rand des Abgrunds gebracht (...). Wir aber wollen leben. Wir schauen dem Sterben, der Zerstörung jeder Zukunft nicht länger tatenlos zu. Wir müssen uns wehren! Wir wollen, daß unsere Kinder, unsere Enkel, in blühenden Wiesen spielen, durch gesunde Wälder laufen, in reinen Seen baden können. Wir wollen, daß sie frisches Gemüse und Obst essen, Milch und klares Wasser trinken können. Wir wollen nicht, daß das Gesunde über Nacht Krankheit bedeuten kann und das Schöne über Nacht zum Grauen wird. Wir lehnen den Terror ab. Den Terror gegen Leib und Leben, den Terror der Mächtigen gegen die Machtlosen, den Terror der Profitgierigen gegen die Armen (...). Wir wollen, daß am Ende des Machbarkeitswahns der Anfang einer neuen Mitmenschlichkeit steht (...). Wir wollen eine geschwisterliche Welt! (...) Wir fordern alle Politiker und Machtausübenden auf, ihre Kraft endlich in den Dienst des Lebens zu stellen. Sie sollen sich der Erkenntnisse von Wissenschaft und Technik nicht zur Zerstörung, sondern zur Bewahrung und Entwicklung der Welt bedienen. Wir fordern, daß das Leben wieder in das Recht der Schöpfung eingesetzt wird.“
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