Demonstration von Tierversuchsgegnern

Braunschweig (taz) - Nur etwa 200 Menschen brachten Tierversuchsgegner am Wochenende auf die Beine, um in Braunschweig gegen die unmenschlichen Versuche am lebenden Wesen zu demonstrieren. Wenig, wenn man bedenkt, daß der Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V. über mehr als 30.000 Mitglieder verfügt und durch die Landesarbeitsgruppe „Mensch und Tier“ der Grünen in ganz Norddeutschland zu der Demo aufgerufen wurde. So zog dann ein recht kümmerlicher Haufen hinter dem Lautsprecherwagen her, aus dem schaurig hallend „Das Lied vom Tod“ aus dem gleichnamigen Western und andere morbide Kompositionen hallten. Dem Häufchen Aufrechter blieb der Trost, daß zahlreiche Gesinnungsgenossen auf dem Weg zur Demo in Autobahnstaus steckengeblieben waren, darunter auch eine Rednerin, Lisa Maria Schött aus dem Vorstand des Bundesverbandes. Ilja Weiss, Vorsitzender des Bundesverbandes der Tierversuchsgegner, ließ sich jedoch nicht beirren. Hauptangriffspunkt der Tierversuchsgegner ist das neue Tierschutzgesetz, das in Sachen Tierversuche angeblich sehr weitgehend sein soll, bei näherem Hinsehen jedoch nichts als kosmetische Schönfärberei bietet. So verbietet dieses Kaugummigesetz zwar künftig Tierversuche zur Entwicklung und Erprobung von Waffen und Munition, Versuche am lebenden Objekt zur Weiterentwicklung der Wehrmedizin sind jedoch weiterhin gestattet. d.L.