Friedensliste für das „Ende der Wende“

■ Bei der Bundestagswahl will die Friedensliste nur Direktkandidaten aufstellen / Zweitstimmen an GRÜNE und SPD

Aus Mainz Felix Kurz

Die Friedensliste will für die kommende Bundestagswahl nur mit Direktkandidaten in fast allen Wahlkreisen (246 von 248) antreten und keine eigenen Landeslisten aufstellen. Das gaben gestern Sprecher der Friedensliste in Mainz bekannt. Ihre Wähler sollen deshalb ihre Zweitstimme den Grünen oder der SPD geben, da mit es zu einem „Ende der Wende“ komme. Die Friedensliste begründete ihre ungewöhnliche Art der Kandidatur damit, daß man die „Kräfte der Linken“ bei der Bundestagswahl „bündeln“ und eine „Zersplitterung verhindern“ müsse. Nur dann sei es möglich, bei der „Schlüsselwahl“, mit der „die Weichen bis ins nächste Jahrtausend gestellt“ würden, so Bernd Runge–Pusch, den „Kanz ler und die Aufrüstungskoalition“ abzulösen. Die Friedensliste, ein parteiübergreifendes Bündnis, zieht damit Konsequenzen aus dem Abschneiden der Grünen bei den letzten Landtagswahlen in Nordrhein–Westfalen. Dort scheiterten die Grünen mit 4,6% an der Fünf–Prozent–Hürde, während die Friedensliste 0,7 Stimmen erzielte. Nach Ansicht von Bernd Runge–Pusch sollten sich weder die Linken noch die einzelnen Bewegungen wie die Friedens–, die Anti–Atombewegung und die Dritte–Welt–Bewegung unnötig Konkurrenz machen. Von den Grünen fordere man klare, linke Positionen. Dazu gehöre auch eine „ Kultur der Nichtausgrenzung , sagte Bernd Runge–Pusch, der damit die ablehnende Haltung vieler Grünen gegenüber Kommunisten monierte.