Grüne fordern Ende der Peru–Militärhilfe

■ Deutsche Gewehre und Unimogs kommen im Krieg in den Anden zum Einsatz / „Ayacucho ist unser Auschwitz“

Berlin (taz) - Einen Antrag der Grünen–Fraktion auf unverzügliche Einstellung sämtlicher Rüstungsexporte der BRD nach Peru, auf Kündigung jeglicher militärischer Zusammenarbeit mit dem Andenstaat und die Abberufung des deutschen Militärattaches in Lima behandelte der Bundestag in seiner gestrigen Sitzung. Ludger Volmer begründete den Antrag der Grünen mit dem Krieg im Andenhochland, der nach Angaben einer von Friedensnobelpreisträger Adolfo Perez Esquivel geleiteten internationalen Menschenrechtsorganisation seit 1980 bereits über 7.000 Tote gekostet habe, und dem Massaker an über 400 Gefangenen im Juli dieses Jahres. Im Krieg in den Anden kommen unter anderem deutsche Gewehre des Typs G–3 der Firma Heckler und Koch und Unimogs von Mercedes–Benz zum Einsatz. Zudem wurden aus der BRD in den letzten Jahren auch Militärlastwagen, Radpanzer und 1985 auch sechs U– Boote geliefert. In einer Pressekonferenz gaben die Grünen bekannt, daß sich die Bundesregierung mit dem Verweis auf das Geschäftsgeheimnis und auf das Betriebsverfassungesetz weigere, den Umfang der Militärhilfe für Peru zu benennen. Um auf die Dimensionen des Dramas, das sich in der Andenprovinz Ayacucho abspielt, zu verweisen, zitierte Ludger Volmer in seiner Rede vor dem Bundestag den peruanischen Pater Gustavo Gutierrez, den Begründer der Theologie der Befreiung. „Ayacucho ist unser Auschwitz“, hatte dieser jüngst auf dem Katholikentag gesagt. (Die Debatte im Bundestag hielt bei Redaktionsschluß noch an). thos