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Terrorstimmung

■ Zimmermanns außerparlamentarisches Spielbein

Angst, so wurde uns aus Bonn in den letzten Jahren immer wieder eingebleut, ist ein schlechter Ratgeber. Egal, ob es um die Stationierung amerikanischer Pershing–II–Raketen oder den GAU in der Ukraine ging, das Bonner Establishment gefiel sich in einem Gestus scheinbarer Rationalität gegenüber den „Panikmachern“ draußen im Lande. Seit der Ermordung des Bonner Diplomaten Gerold von Braunmühl steht das gewohnte Bild Kopf: Die Angst sitzt dem Bonner Establishment erkennbar im Nacken. Dabei ist es müßig, lange darüber zu diskutieren, ob die Angst berechtigt ist - schließlich ist nicht zu erwarten, daß nun die gesamte Ministerial Einmal abgesehen davon, daß es unter den Aktivsten sicher Stratege müßte es ihnen auffallen, daß ihr Problem außerhalb bestimmter Bonner Kreise kein Problem ist, die gestern begonnene Verabschiedung der Sondergesetze „gegen den Terrorismus“ kaum als Schutz der Bevölkerung verkauft werden kann. Die Angst in Bonn findet „draußen im Lande“ einfach keine Entsprechung. Damit sich das ändert, bringt Zimmermann nun sein außerparlamentarisches Spielbein zum Einsatz. Bundesweite Großfahndungen, Straßensperren, Durchsuchungen - die „Terrorstimmung“ soll endlich für jeden erkennbar werden. Wo Argumente, z.B. für die Einführung des Kronzeugen, fehlen, muß eben Stimmung erzeugt werden. Jürgen Gottschlich

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