I N T E R V I E W „Lappas muß weg“

■ Interview mit dem baden–württembergischen HBV–Vorsitzenden Klaus Rückert

taz: Claus Eilrich, der Sprecher des Hauptvorstandes der HBV, hat sich gegen die Ablösung von Alfons Lappas gewandt... Klaus Rücker: Ich bin da anderer Meinung: Lappas muß weg. Ob das durch Rücktritt oder ob das durch Abberufung geschieht, ist für mich egal. Ich finde, der ist nicht mehr haltbar, nicht mehr ertragbar. Ich bin übrigens der Meinung, daß ich mit dieser Ansicht die Mehrheit der Kollegen repräsentiere. Bei uns herrscht die Meinung, daß der Kollege Lappas mindestens keine moralischen Qualitäten mehr hat, um weiter Manager in einer gemeinwirtschaftlichen Holding zu sein. Soll man ihn jetzt aus der Gewerkschaft ausschließen? So weit gehe ich nicht. Der hat sicherlich noch das Recht, Gewerkschafter zu sein. Aber der politische Schaden, den er angerichtet hat, ist zu groß. Es ist ja unerträglich, daß so einer mit seinen Großwildjagd–Eskapaden zum Gewerkschaftslager gehört. Von der Sache kritisiere ich aber auch seinen Auftritt vor dem Ausschuß in Bonn. Das ist doch eine Mentalität, die nichts mehr mit einem Interesse an der Gewerkschaftsbewegung zu tun hat. Verlangst du auch Konsequenzen im Aufsichtsrat der BGAG? Im Moment ist die Frage Lappas schon der wundeste Punkt. Ich würde keine Stunde zögern, wenn die im Aufsichtsrat geschlafen haben. Wenn sie jedoch hintergangen worden sind, ist das was Furchtbares. Das Gespräch führte Felix Kurz